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2) Enthalten sie, und zwar hauptsächlich, Beurtheilungen dieser neuen We

welche nach dem Wesen und der Zugänglichkeit des Buchs entweder ausführliche

gründliche Recensionen, oder vollständige und genügende Inbaltsanzeigen, oder nur k

Anzeigen sind. Alle diese Beurtheilungen sind mit dem Namen ihres Verfassers un

zeichnet.

8) Weisen sie ans andern Zeitschriften die über jene Werke erschienenen B

theilungen und die wissenschaftlichen und für den höheren Schulmann wichtigen Abb

lungen und Aufsätze nach, und geben über Werth und Inhalt derselben die nöthige Ausk

4) Theilen sie wichtige und interessante Originalaufsätze und Abhandlungen über

lerlei Gegenstände der Philologie und der übrigen Schulwissenschaften mit. Doch mu

diese Aufsätze ein in sich abgeschlossenes Ganze ausmachen und von höherer Wichtig

und allgemeinem Interesse seyn. Darum bleiben unveränderte Wiederholungen schon

mal gedruckter Sachen, Vergleichungen von Handschriften, Nachträge zu Griech. u.

tein. Wörterbüchern, sobald sie blosse Wörterlesen sind, Griech. und Latein. Verse,

nicht im höhern Sinne Gedichte heissen können, kurze und abgerissene Bemerkungen

einzelnen Stellen alter Schriftsteller, pädagogische Projecte und Anfragen über Method

und alles das, was nicht in wesentlicher Beziehung zu den gelehrten Schulen steht, in

Regel ausgeschlossen, Auch wird denselben nur ein beschränkterer Platz eingeräumt,

die einzelne Abhandlung darf daher in der Regel nicht über einen Bogen füllen, oder m

BO eingerichtet seyn, dass sie sich bequem in mehrere Hefte vertheilen lässt.

5) Machen sie in kurzen Notizen aufmerksam auf allerlei andere wissenschaftli

Werke, die für gelehrte Schulmänner in gewisser Hinsicht wichtig sind, und geben Na

richt über das wissenschaftliche Treiben und Bestreben im Gebiet der Philologie und

Schulwissenschaften und über die verschiedenen Richtungen, welche dieselben hier o

dort nehmen,

6) Enthalten sie Annalen der neusten Geschichte der höhern Schulen, der Leb

an denselben und der Philologen und Pädagogen überhaupt, und geben Nachricht über 2

stand, wichtige Ereignisse und Veränderungen gelehrter Schulen, über wichtige Verfüg

gen der Behörden für dieselben, über Veränderungen im Lehrpersonale u. 8. w.

Für den Buch- und Kunsthandel und für Mittheilung von Aufsätzen personellen

antikritischen Inbalts ist ein literarischer Anzeiger angehängt, der jedem geg
1 Gr. Insertionsgebühren für die enggedruckte Zeile offen steht.

Freimüthigkeit, Gründlichkeit, Unparteilichkeit und Humanität sind Grundgesetze

Instituts. Die Mitarbeiter wählt sich die Redaction selbst, doch werden auch alle Phi

logen und gelehrte Schulmänner zu Beiträgen aufgefordert, and dieselben sind jederz

willkommen, sobald sie den angegebenen Gesetzen entsprechen. Besonders werden M

theilungen des unter 4, 5 und 6 erwähnten Inhalts sehr gewünscht.

Schulmänner werden um gefällige Mittheilung ihrer Programme und Schulschrift

[wo möglich in doppelten Exemplaren] ersucht, und es wird ihnen eine möglichst schne

Anzeige und Beurtheilung derselben bestimmt zugesagt. Buchhandlungen, welche el
baldige Recension ihrer nenen hierhergehörigen Verlagsartikel wünschen, werden gebet

dieselben à Condition einzusenden. Bei allen Sendungen wird gewünscht, dass sie dur

Buchhändlergelegenheit (nöthigenfalls aber nur durch die fahrende Post) an die Expediti
der Jahrbücher geschickt werden.

Die Jahrbücher erscheinen in zwanglosen Heften, deren jedes 7-8 Bogen enthi

und wovon je vier einen Band, 8-12 aber einen Jahrgang bilden. Jeder Band entha

wenigstens Bogen und kostet, wofern sich der Käufer auf den ganzen Jahrgang verbindli

macht & Rthlr., einzeln aber 3 Rthlr. 18 Gr. Alle Deutsche Buchhandlungen sind in d

Stand gesetzt, die Jahrbücher für diesen, bei einer Zeitschrift gewiss sehr billigen Pre

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Griechische Grammatik von Dr. Val. Christ. Friedr. Rost. Dritte, vielfach berichtigte und bereicherte Ausgabe. Göttingen bei Vandenhöck und Ruprecht. 1826. XXIV und 613 S. 8. 1 Thlr, Griechische Grammatik zum Schulgebrauch von Felix Sebastian Feldbausch (,) Professor am Lyceum zu Rastadt. Zweite, neu bearbeitete Auflage. Heidelberg, bei Chr. Friedrich Winter. 1826. XXVI und 348 S. 8. 16 Gr.

Die grosse Anzahl griechischer Sprachlehren, welche seit

dem Anfange, und besonders in dem letzten Jahrzehend unsres Jahrhunderts, nicht nur geschrieben, sondern, wie die wiederholten Auflagen beweisen, auch gebraucht worden sind, legt einerseits zwar ein günstiges Zeugniss ab für die Extensivität des griechischen Sprachstudiums in Deutschland, muss aber auch zugleich zu einem unerfreulichen Schlusse über die Intensivität desselben veranlassen. Gehen nehmlich jene mannichfaltigen Bearbeitungen aus dem gefühlten Mangel auch nur eines oder weniger brauchbarer Lehrbücher hervor, so wirft diess ein nicht vortheilhaftes Licht auf alle unsre griechischen Grammatiker. Im entgegengesetzten Falle bekundet jenes schnelle Verdrängtwerden des Alten durch das Neue ein höchst schwankendes und unsicheres Urtheil unsrer in den Schulen lehrenden Philologen über das, was in dieser Art brauchbar ist, oder nicht. Für die Kritik ergiebt sich bei diesem Standpunkte der Grammatik eine doppelte Pflicht, die eine, auf dasjenige aufmerksam zu machen, was zu leisten übrig ist, die andere, dasjenige, was durch wissenschaftliche Bestrebungen bereits gewonnen worden, als festen Erwerb der Wissenschaft vor Vernachlässigung oder Verdrängung zu schützen. Doppelt nothwendig wird gewissenhafte Ausübung besonders dieser letzten Anforderung bei der Beurtheilung solcher Bücher, welche, für die Schule bestimmt, schon in dieser Bestimmung den Keim zum Ankämpfen gegen ältere Lehrbücher tragen, die sie verdrängen wollen und müssen, um selbst Eingang zu finden.

Von dieser letzten Art sind die beiden vorliegenden Sprachlehren, deren eine bereits die zweite, die andere schon die dritte Auflage, und dabei ein ziemlich ausgebreitetes Ansehen sich erworben hat. Nicht Anzeige, denn dazu wäre es zu spät, sondern Prüfung ist daher der uns vorgesetzte Zweck.

Das erste, was als Gegenstand kritischer Beurtheilung be leuchtet werden muss, ist der Standpunkt, von welchem die Verfasser ausgegangen sind. Da dieser bei beiden im Wesent lichen derselbe, und überhaupt kein eigenthümlicher, sondern ein sehr allgemein angenommener ist, mag er auch seine Würdigung in wenigen allgemeinen Bemerkungen finden, zu welchen der jetzige Zustand der griechischen Grammatik veranlasst. Werfen wir nehmlich auf diesen einen Blick, so sehen wir, dass alle Bemühungen um Erweiterung und Verbreitung der griechischen Sprachkenntniss von nur zwei verschiedenen und gänzlich entgegengesetzten Grundansichten ausgegangen sind, so mannichfaltig auch die Richtungen seyn mögen, welche sie, einmal begonnen, genommen haben. Die eine dieser Grundansichten erkennt in dem Sprachschatze den geschichtlich gegebenen und daher in sich und seiner ganzen Ausdehnung nothwendigen Stoff, und eine durch diesen Stoff eben so genau bedingte innere Nothwendigkeit der Form, welcher sich die wissenschaftliche Darstellung unterwerfen muss. Für sie ist demnach mit der Sprache selbst schon Alles gegeben, und ihr Geschäft besteht allein in der Aufsuchung, Sichtung und Anordnung der Einzelheiten nach den in der Sprache selbst begründeten und wiederum erst aus ihr selbst zu erkennenden Gesetzen. Wir nennen diese Ansicht die wissenschaftliche. Ins Leben ist dieselbe hauptsächlich auf drei verschiedenen Wegen getreten. Man hat nehmlich die Aufführung des grammatischen Lehrgebäudes auf einer durch frühere Bildungsstufen der griechischen Sprachwissenschaft gegebenen, gewissenhaft beibehaltenen Grundlage versucht; oder diese Grundlage zwar mit einer dem Alter gebührenden Scheu beachtet; aber doch morsche und mangelhaft erscheinende Stellen verbessert und vervollständiget; oder man hat endlich jene Grundlage als gänzlich unbrauchbar verworfen, und ein lebendiges Element bloss in der gegebenen Spracherscheinung selbst zu finden geglaubt. -Mit diesen Sprachlehrern in schroffem Gegensatz, obgleich *scheinbar sich eng an sie anschliessend, während jene sich untereinander zum Theil sogar unfreundlich entgegentreten, steht die zweite Grundansicht, deren charakteristisches Merkmal darin besteht, dass sie weder im Sprachinhalte und seinem Umfange, noch in der Methode der Darstellung dieses gegebenen Stoffes innere Nothwendigkeit anerkennt, sondern überall Abhängigkeit von äusseren Zwecken eintreten lässt. Wie bei den zuerst bezeichneten Grammatikern Stoff und Form der Dar

stellung über ihrer Ansicht steht, und dieselbe erst bestimmt und bildet, so will bei den letzterwähnten die subjective Ansicht das objectiv Gegebene bestimmen und bilden. Auch sie zwar fördern gelegentlich die Wissenschaft, so weit diess durch Auffinden und genaueres Bestimmen mancher Einzelheit, die sie eben auf ihrem Wege antreffen, geschehen kann; im Allgemeinen aber ist ihr Bestreben auf proteusartige Umgestaltung des bereits Aufgefundenen und Feststehenden gerichtet, woria sich ihnen vermöge ihres Standpunktes Gelegenheit zu wunderbarer Mannichfaltigkeit und sich immer verjüngender Neuheit darbiethet. Das Ziel ihrer Bemühungen und die Bedingung der Wissenschaft ist ihnen Zustutzung derselben für Unterrichtszwecke. Indessen müssen diese Grammatiker die Aufgabe, welche sie sich gestellt haben, für nicht sehr schwierig halten; denn viele haben sie zu lösen gesucht, und zur angeblichen Lösung auch nicht eben lange Zeit gebraucht.

Da die Verfasser der vorliegenden Sprachlehren ebenfalls zu der so eben charakterisirten zweiten Klasse gehören, was in der Vorrede zu N. II ausdrücklich mit vielen, zum Theil ungeziemenden Worten (vergl, S. VII ff., und besonders die ohnmächtige, in Ermangelung wissenschaftlicher Stützen gegen die entgegengesetzte Ansicht ziemlich fad witzelnde Schwäche in den Anmerkungen) ausgesprochen und vorgeblich gerechtfertiget wird, und was wir auch in Bezug auf Hrn. Rost aus mehreren über seinen von ihm selbst erkannten Standpunkt einiges Licht verbreitenden Bemerkungen (S. 347, vergl. Vorr. S. VIII) annehmen können, aus der Beschaffenheit seiner ganzen Arbeit folgern müssen, und im Verlauf der Beurtheilung darthun werden: so scheint es nothwendig zuerst zu zeigen, dass der vorgesetzte Zweck der Erleichterung des Sprachstudiums auf einem andern als dem streng wissenschaftlichen Wege nicht erreicht werden kann, und dann zu prüfen, ob in den Lehrbüchern der Herren Verfasser ein Factum enthalten ist, welches dieser Beweisführung a priori entgegensteht, und sie entkräftet. Durch die Darstellung der Unhaltbarkeit des von den Herren Verfassern gewählten Standpunktes hoffen wir aber besonders dreierlei zu gewinnen; erstlich, dass die nothwendigen Ausstellungen weder als gegen eine einzele Persönlichkeit gerichtet, noch als von einer einzelen Persönlichkeit ausgehend erscheinen, sondern allgemeine Ansicht gegen allgemeine Ansicht streitend, den concreten Fall nur als materielle und geschichtliche Unterlage benutze, an welcher sich die eine oder die andere als richtig darlegen kann; zweitens, dass ein fester Standpunkt gewonnen werde, nicht nur für die richtige Beurtheilung der gegenwärtigen, sondern auch vieler anderer ihnen ähnlicher Versuche; endlich drittens, dass die Falschheit und Unstatthaftigkeit des ursprünglichen Ausgangspunktes,

rakter der Wissenschaftlichkeit zugleich auch den der Wahrheit in jeder Beziehung in sich trägt, und ohne die höchste Deutlichkeit der Erkenntniss in dem, von welchem sie ausgeht, nicht denkbar ist, so folgt hieraus von selbst, dass sie als charakteristisches Merkmal auch zugleich die höchste Klarkeit besitzen wird, und dass man zwar einer unvollkommnen wissenschaftlichen Darstellung Dunkelheit vorwerfen kann, dass aber dieser Tadel einzig und allein die Unvollkommenheit der einzelen Erscheinung, nicht aber die Wissenschaftlichkeit selbst, gegen welche er fast immer gerichtet wird, treffen muss.

Ohne behaupten zu wollen, dass diese beiden Eigenschaften der Darstellung, Wahrheit und Deutlichkeit, die einzigen Erleichterungsmittel eines gründlichen Unterrichts seyen, glauben wir doch so viel als unbestritten annehmen zu dürfen, dass sie die nothwendigsten Bedingungen jeder möglichen Erleichterung sind. Hieraus folgt aber von selbst, dass eine wissenschaftliche Darstellung auch den leichtesten Weg zur Erlernung einer Sprache ebnen muss, weil ihr allein jene Prädicate in der möglich grössesten Vollkommenheit zukommen, da jede andere entweder unvollständigen, oder fremdartigen oder gar falschen Stoff verarbeiten, und diesen willkührlich, d. h. nach dem Vorausgehenden von seiner Natur und seiner Erscheinung abweichend, und demnach unwahr oder wenigstens unvollkommen gestalten wird. Durch dieses Verfahren erscheint aber ein für unsre Vernunft nicht weniger anstössiges Gemisch, als wenn wir bei der Darstellung des menschlichen Körpers einzele Glieder hinweglassen, oder hinzuthun, oder beliebig gestalten, oder von einem Ort an einem andern versetzen, oder endlich, und diess geschieht in der von uns verglichenen Methode am gewöhnlichsten, alle diese Willkührlichkeiten vereinigen wollten, wodurch doch wahrlich von der menschlichen Gestaltung, wie sie aus der Hand des Schöpfers hervorgegangen ist, niemand eine entfernte Vorstellung, geschweige denn eine deutliche Anschauung erlangen würde.

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Es bleibt uns demnach noch der praktische Theil übrig, nehmlich entweder zu zeigen, dass auf diese Weise in den vorliegenden Schriften wirklich verfahren, und mehr geschadet als genützt ist, oder uns durch die Betrachtung derselben zu überführen, dass diese Methode mit Weisheit angewendet, das Erlernen der Sprache allerdings erleichtert, und so unsre Deduction a priori selbst zu vernichten, oder endlich durch genauere Einsicht uns zu überzeugen, dass wir in unserer Klassification die beiden Herren Verfasser ungeachtet ihres offenen Bekenntnisses mit Unrecht in die zweite Klasse gesetzt haben, eine Ueberzeugung, die wir ungeachtet der nothwendigen Beschämung, die für uns daraus erwachsen würde, am liebsten gewinnen möchten.

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