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Ruinen von Aegiale. Die Stadt Amorgos. Gerüchte von
Seeräubern. Höhlenkloster der Panhagia. Ruinen von Arkesine.
Amorgopula. Thera. Dörfer Akrotiri und Megalo Chorio.
Eromytis und die Gråber bei der Echendra. Ruinen bei Perissa.
Heroon der Erafikleia. Dea. Die Einsiedeleien am Stephans-
berge. Besuch der vulkanischen Eilande. Einfluß des Mondes.
Gråber am Vorgebirge Kulumbos. Schluß

Beilagen 1-3,

Ueber die Ausbrüche und andern vulkanischen Ereignisse bei Thera.
1) Nachrichten aus dem Alterthum und dem frühern Mittel-

alter

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2) Nachrichten über den Ausbruch von 1573 (1570)

3) Auszüge aus handschriftlichen Nachrichten über die Erdbeben
und andern vulkanischen Erscheinungen auf Thera, vor-
züglich in den Jahren 1650 und 1707

4) Graf Pasch Baron van Krienen.

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Infelreife.

1835.

Reisen und Länderbeschreibungen. XX.
(Reisen auf den griech. Inseln.)

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Αἳ δ' Ασίης πρώτην αἶσαν λάχον, ἀμφὶς ἰοῦσαι
Δῆλον ἐκυκλώσαντο, καὶ οὔνομα Κυκλάδες εἰσί.
Ῥύσια δ' Απόλλωνι χοροὺς ἀνάγουσιν ἅπασαι.
Dionys. Pering. 525 folg,

Hermupolis auf Syros, 9 Aug. (28 Jul.) 1835.

Am 1 August gegen Abend ging ich zu Fuß von Athen in den Piraeus hinunter, wo unser Freund S., der die Inseln gemeinschaftlich mit mir bereisen wollte, schon meiner harrte. Ich war seit mehrern Monaten nicht in der Hauptstadt gewesen, und als ich jest in der Dämmerung, da wo vor kurzem noch freies Feld war, zwischen den neuemporgewachsenen Häusern kaum meinen Weg finden konnte, und den Hafen mit Kriegs- und Handelsschiffen gefüllt sah, erinnerte ich mich mit Vergnügen der Zuversicht, mit welcher ich drei Jahre vorher, zur Zeit meiner ersten Landung und noch unter türkischer Herrschaft, dem Piråcus schnelles Emporblühen geweissagt hatte.) Und doch ist auch die Hauptstadt kaum erst seit acht Monaten nach Athen verlegt worden, und der Handel hat kaum Zeit gehabt, die neue Bahn zu versuchen.

Widrige Winde hielten uns noch zwei Tage im Piraeus zurück, und gewährten uns Zeit, die oft durchforschte Halbinsel wieder in allen Richtungen zu durchwandern. Von den drei alten Håfen ist gegenwärtig nur der geräumige Piraeus in Gebrauch, und an seinen Ufern baut sich die neue Stadt an; die kleine Bucht von Munychia und der noch kleinere, fast kreisrunde Hafen Pha

1) Vergl. Blätter für lit. Unterhaltung. 1832. Nr. 359. S. 1503.

leron, die sich gegen Süden und Südosten münden, find fast ganz versandet. Die gewaltigen Mauern und Thürme, welche, aus behauenen Werkstücken erbaut, die Halbinsel von der See und Landseite in einer Ausdehnung von sechzig Stadien oder anderthalb deutschen Meilen umschlossen, sind bis auf einige Reste ihrer Fundamente verschwunden; und gleichfalls verschwunden sind bis auf wenige unbedeutende Trümmer die zahlreichen Tempel und Gebäude der alten Stadt. Wenn es schon in bewohnten Orten, wie Athen, Theben und Argos, sich schwer erklären läßt, was aus einer so ungeheuern Menge von Marmor und Steinquadern im Laufe der Jahrhunderte geworden ist, so ist im Piraeus, der seit Sylla's Eroberung fast zwei Jahrtausende lang dde und verlassen geblieben ist, diese Erscheinung völlig unbegreiflich. Freilich sollen die Venetianer viele Schiffsladungen von Quadern von hier fortge= führt haben.

Am Abend des dritten August liefen wir endlich mit schwachem Winde aus dem Hafen aus, und hatten am folgenden Morgen die Insel Belbina (H. Georgias) zu unserer Rechten,3) und Cap Sunion mit seiner schönen Tempelruine zur Linken. Vor uns tauchten die Kykladen aus dem Meeresspiegel auf, welchen Anblick Vater Herodotos mit dem Anblick Aegyptens vergleicht, zur Zeit wo der Nil alle niedrigern Gegenden unter Wasser gesetzt hat.") Man sieht von hier fast südlich die hohe Melos, südöstlich Kythnos (Thermia), lang gestreckt; südlich von dieser Insel die höhere Seriphos und Siphnos, nördlich von Kythnos Keos mit ansehn

2) Größtentheils freilich, so weit sich aus den erhaltenen Resten abnehmen läßt, aus rechtwinklichten Quadern in horizontalen Schichten aufgeführt; doch kommen auch Abweichungen der Sentfugen vom Perpendikel, und selbst polygonisch - construirte Partien vor, wie schon Müller vermuthet, de munimentis Athenarum. p. 9.

5) Ueber Belbina († Bélßıva) Strabon 8, S. 206 und 9, S. 244 Tchn. Daß auch Belbina vor Alters bewohnt, und in der Bundesgenossen= schaft der Athenåer mit einbegriffen war, ersieht man aus den auf der Akropolis gefundenen Verzeichnissen der Tribute der Bundesge= nossen. Belbina zahlte, wie es scheint, jährlich nur 300. Drachmen 25 12. Denn 300 × 12 = 3600 Drachmen wåre für dieß Jnselchen eine zu hohe Schäßung.

4) Herodot, 2, 97. Diod. 1, 36.

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